Was bedeutet "anonyme Bestattung" ?

Auch die anonyme Bestattung ist nur eine besondere Form der Beisetzung. Sie ist sowohl bei einer Feuerbestattung als auch bei einer Erdbestattung möglich. Häufiger finden jedoch anonyme Urnenbestattungen statt.

Anonym bedeutet hier, dass die genaue Stelle an der die Urne oder der Sarg begraben ist, den Angehörigen nicht bekannt gegeben wird. Lediglich der Friedhof kennt den genauen Ort und führt darüber Buch. Man kann deshalb die Beisetzung nicht begleiten.

Nicht auf jedem Friedhof sind beide Arten verfügbar.

Einige Friedhöfe haben z.B. keine Flächen für anonyme Erdbestattungen.

Man weiß bei den meisten Friedhöfen lediglich auf welchem Teil des Friedhofes die Beisetzung stattfinden wird. Auf den großen Friedhöfen ist das dann eine Wiese mit entsprechend großen Ausmaßen.

Auf kleinen Friedhöfen sind die Flächen eher überschaubarer.

Hier sehen Sie 3 Beispiele für unterschiedliche anonyme Bestattungsflächen.
Auf dem Stellinger Friedhof für Urnen (links) und Särge (Mitte) und auf dem Ohlsdorfer Friedhof bei Kapelle 13 für Urnen (rechts).

Gründe für und gegen eine anonyme Bestattung

Viele Menschen wählen die anonyme Bestattung, weil Sie Ihren Verwandten nicht zur Last fallen wollen: Es soll keiner mit Grabpflege belastet werden.

Oder es ist vielleicht auch gar keiner mehr in der Nähe, der diese Grabpflege übernehmen kann.

Seltener ist der Wunsch, dass die Stelle wirklich unbekannt ist, der Grund für die Entscheidung zu einem anonymen Grab.

Einige Verwandte sind unglücklich, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten verfügt hat, anonym bestattet zu werden. Jeder Mensch ist anders und trauert anders.

Ein Grab als Anlaufstelle stellt für viele eine enorme Hilfe bei der Bewältigung Ihrer Trauer dar. Nicht wenige treten sogar mit der Bitte um Umbettung an den Friedhof heran, weil Sie feststellen, dass sie mit dem anonymen Grab ihres Verwandten nicht klarkommen. Dies ist aber nicht immer möglich. Immerhin stellt es eine Störung der Totenruhe dar.

Deshalb ist es wichtig, auch die Wünsche der Hinterbliebenen zu berücksichtigen, wenn man für sich selbst die Bestattungsart wählt.

Es gibt auch andere Möglichkeiten ein Grab zu wählen, das nicht gepflegt werden muss.

Fast jeder Friedhof bietet die Möglichkeit zur Bestattung in einem Grab, dass nicht von Angehörigen gepflegt werden muss.

Alternativen zum anonymen Grab

Die bekanntest Variante stellen hier die Rasengräber dar. Bei vielen Rasengräbern muss nicht einmal ein Grabstein gesetzt werden, so dass man sie dann als „namenlos“ bezeichnet, umgangssprachlich werden sie oft auch als „halbanonym“ betitelt, was natürlich genaugenommen ein Unwort ist.

Diese Gräber sind mit Rasen bedeckt, der vom Friedhof gepflegt wird, aber die Beisetzung kann begleitet werden und die Familie kennt die genaue Stelle. Bei vielen Friedhöfen sind ebenerdige Grabplatten möglich, die in die Rasenfläche eingelassen sind.

Bei einigen Friedhöfen gibt es auch andere Arten der pflegefreien Grabstätten, wie z.B. die Staudengräber auf dem Stellinger Friedhof. Dies sind dann kleine Gräber für 2 Urnen, die mit bodendeckenden Stauden bepflanzt sind.

Bilder von pflegefreien Gräbern

Hier sehen Sie unterschiedliche Arten von Alternativen zur anonymen Grabstelle.